1926: Der Grundstein

Hans J. Ziller (*15.07.1907 †14.09.1985) geht in Leipzig zur Schule, studiert später Maschinenbau und im Anschluss daran Bergbau. In dieser Zeit macht er sich mit allen in Deutschland vorkommenden Bergbauverfahren vertraut.

1926 tritt er in das Ingenieurbüro Paul Wever, Vertretung für Industrie- und Zechenbedarf ein. Zu dieser Zeit werden im Bergbau Unter- und Übertage erste zögerliche Schritte zum Einsatz von Fördergurten unternommen die schnell und sicher endlos verbunden werden müssen.
 

1934: Markenname "NIE LOS"

Eine mechanisch lösbare Hakenverbindung wird entwickelt und weltweit patentiert. Das erste Produkt entsteht: Eine mechanische Hakenverbindung Dafür wird ein Markenname gesucht und gefunden: Die Verbindung sollte nie los gehen. Aus den Wörtern „nie und los“ entsteht unser Markenname: NILOS. Der NILOS-Haken als ersten vieler folgender Eigenentwicklungen und Produkte ist geboren.

1935: Der NILOS-HAKEN, die erste Idee

Weltweit wird mit Hilfe von Handelsunternehmen das neue Produkt mit vielen dazukommenden Neuentwicklungen, Zubehör und Geräten vertrieben: DIE NILOS-FÖRDERGURT-AUSRÜSTUNG Im klassischen Bergbauland England wurde bereits 1938 eine eigene Fabrikationsstätte aufgebaut: NILOS LTD in Sheffield, unter Beteiligung der Fa. Hayden, die zuvor den Vertrieb in England übernommen hatte. Geschlossene Verträge, die Betriebs Fabrik, Patente und alle Rechte gehen durch den II. Weltkrieg verloren. Eine Fabrikation in Deutschland wurde im Folgejahr 1939 in Düsseldorf aufgenommen, durch Kriegseinwirkung völlig zerstört, danach zunächst nach Wuppertal und in der Folge in das sächsische Lugau, Grünbach im Vogtland und nach Chemnitz verlegt. Hier wird unmittelbar nach Kriegsende im Jahre 1946 die Firma "Hans Ziller Stahlbau" gegründet.

Die NILOS-FÖRDERBAND-AUSRÜSTUNG

Bei Kriegsende konnten nur wenige Maschinen gerettet werden. Die Beschäftigung mit dem Fördergurt und seiner Endlosschließung entwickelt sich jedoch dynamisch weiter. Die Idee, Verbindungen Unter- und Übertage heiß zu vulkanisieren, wird verwirklicht und erstmals Geräte für den Tageseinsatz als auch schlagwettergeschützt für den Untertage-Bereich entwickelt und gefertigt. Der rapide steigende Einsatz von Fördergurten und die nachkriegsbedingte Materialnot führt wieder zu einer Idee die umgesetzt wird: Die STATIONÄRE FÖRDERGURT-REPARATUR. Auch dieses Verfahren hat bis heute Bestand und erlebt vor dem aktuellen Hintergrund von Ressourcenschonung und Recycling gerade eine Renaissance. Schritt für Schritt entwickeln sich Betrieb und Verfahren, um wertvolle Fördergurte wieder in den Arbeitsprozess zurückzuführen.

Bis heute ist eine nahezu unglaubliche Menge und Länge von knapp 3 Millionen Metern an Fördergurten repariert, regeneriert und dem mehrmaligen Wiedereinsatz zugeführt worden. Die Stadt Hilden ist in den letzten Jahrzehnten zum Schwerpunkt der NILOS und der dazugehörigen Schwesterfirmen geworden. Hier steht u.a. eine der weltweit größten ortsfesten Reparaturpressen für Fördergurte bis 3.200 mm Fördergurtbreite. Fördergurte sind das Rückgrat einer Fördergurtanlage, Einzellängen müssen bei der Montage dauerhaft zu Großlängen verbunden werden.

Die Idee: Mobile NILOS-VULKANISIERPRESSEN

NILOS-Vulkanisiergeräte werden für das Verbinden und Reparieren von Fördergurten aller Bandbreiten gebaut. Die Geräte werden in transportablen Modulen gefertigt, die erst beim Einsatz funktionsmäßig aufgebaut werden. Die Presse besteht aus Heizplatten mit Anschlusselementen und Drucktraversen. Die Heizplatten werden in Alu-Leichtbauweise hergestellt, die Temperaturregelung erfolgt automatisch oder elektronisch. Kühlmöglichkeiten können vorgesehen werden. Für die Druckaufgabe sind mechanische oder hydraulische Drucktraversen verfügbar. Spezialprofile in Aluminium-Sonderlegierungen ermöglichen einen hohen spezifischen Flächendruck. Das Standardsystem der Druckgebung wurde in der neuesten Geräteversion auf Liquid-Flächenhydraulik-Elemente ausgeweitet, somit ist ein Vulkanisiergerät für jedes Marktsegment lieferbar. NILOS bietet heute weltweit die mit Abstand umfangreichste Familie unterschiedlicher Pressentypen an und hat sich innerhalb der letzten Jahre segmentbezogen die unangefochtene Stellung eines Weltmarktführers erarbeitet.

Der Einsatz von Gewebe- und Stahlseilfördergurten erfordert Pflege und partielle Ausbesserungen. Hierfür wurde ein einfaches Verbinde- und Reparaturverfahren gefunden: VULKANISIEREN UND KLEBEN im Kaltverfahren. Der große Bedarf an Rohgummi sowie Wunsch und Notwendigkeit nach Unabhängigkeit führte zur GUMMIFABRIKATION. Damit wurden zahlreiche weitere Gummiprodukte entwickelt und so das Lieferprogramm erneut erweitert.

1965: Auszeichnungen

Hohe Auszeichnungen werden Hans J. Ziller zuteil. Die Technische Hochschule in Aachen verleiht ihm in Würdigung seiner hervorragenden Verdienste die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Bergbau- und Hüttenwesen.

Er erhält vom Diesel-Medaillen-Kuratorium in Nürnberg zusammen mit Wernher von Braun die Diesel-Medaille in Gold. Das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland wird ihm in Würdigung seiner Verdienste für die technischen Leistungen und sein Engagement als Präsident für die Sternwarte Neanderhöhe verliehen.

Der NILOS-RING, entwickelt für den Bergbau

Auch dieser Ring war anfänglich nur eine Idee. Die axialwirkende Ganzmetall-Dichtung für Kugel- und Rollenlager. Der Anwendungsbereich ist zu Beginn wieder im Bergbau. Der Ring bewährt sich hervorragend bei der Abdichtung von Tragrollen für Fördergurte. In den folgenden Jahren erobert der NILOS-Ring beträchtliche Marktanteile in nahezu allen Bereichen des Maschinenbaus weltweit. Für jeden Kugellagertyp ist heute ein NILOS-Ring verfügbar, zusätzlich zu vielen Sonderbauformen. Eine bestechend einfache, aber sichere und sehr wirksame Dichtung für schwerste Einsatzgebiete ist der NILOS-LSTO-Ring.

Der NILOS-Ring ist heute ein Maschinenelement, das weltweite Anerkennung und Verbreitung gefunden hat. Er wird im Fertigungsbereich der Ziller GmbH & Co. KG, ebenfalls in Hilden, produziert und von hier aus vertrieben.

1967: Umwandlung

Die Firma Paul Wever wird in die HANS ZILLER Kommanditgesellschaft umgewandelt, in der neben dem Senior-Chef Dr.-Ing. E. h. Hans J. Ziller, Frau Luise Ziller die Verantwortung als Prokuristin und Gesellschafterin mehrerer Firmen der Gruppe übernimmt. Gleichzeitig werden alle übrigen Familienmitglieder als Kommanditisten bestellt und müssen nach beendeter Ausbildung nun verantwortliche Positionen in den verschiedenen Firmen übernehmen. 

Ein neues Management aus langjährigen Mitarbeitern wird gebildet. Das Schlagwort heißt Diversifikation. Neue Produkte, neue Kunden für neue Märkte. Eine Veränderung der bisherigen Verkaufsstrategie ergibt sich zwangsläufig. Messebeteiligungen, Marketing und Werbung werden verstärkt und nun auch auf internationale Märkte ausgedehnt. NILOS stellt sein Programm nicht nur auf Messen in Europa, sondern weltweit vor.

1971: Neue Märkte

Unsere Lieferungen erreichen nun neben europäischen Staaten auch solche in den übrigen Erdteilen. Bei den Großaufschlüssen von Braun- und Steinkohle werden NILOS-Geräte zunehmend eingesetzt. Unsere Erfahrungen in der Verbindung, Pflege und Reparatur von Großband, speziell Stahlseil-Fördergurten, erweisen sich als äußerst wertvoll.

Grundüberholungen von Stahlseilgurten aus Narvik und Tarbela werden im Hauptwerk Hilden durchgeführt.

Umweltschutz

Heute sind viele Produkte im Zusammenhang mit dem Begriff „Umweltschutz“ zu sehen. Verschleißschutz aus Gummi in allen Formen für zahllose Einsatzfälle wird geliefert. Bei der Suche nach besseren Betriebsergebnissen, zur Lärm- und Verschleissreduktion, für höherer Durchsatz Leistungen bei der Klassierung von Schüttgütern der Steine- und Erdenindustrie, bei Kohle, Erzen etc. kommt folgende Produktgruppe zum Einsatz: Siebböden aus elastischen Werkstoffen.

1985: Großer Verlust

Hans J. Ziller stirbt am 14. September 1985 nach kurzer Krankheit im Alter von 78 Jahren. Die Belegschaft trauert um ihren Chef. Sein Andenken bleibt für alle, die mit ihm zusammen gearbeitet haben, unvergessen. Seine drei Söhne und seine Tochter übernehmen Führung und Verantwortung der Firmengruppe. Verkauf und Verwaltung der NILOS GmbH in Düsseldorf werden aufgegeben.

Richtfest

1988 erfolgt eine Konzentration in Hilden an der Reisholzstraße. Das neue Verwaltungs-, Entwicklungs-, Produktions- und Forschungs- Zentrum wird gebaut und bezogen.

Mit dieser Neugliederung sind die Weichen für die Anforderungen an die Zukunft gestellt.

 

GLÜCKAUF.